NEW - Der Feed des Merlin Images jetzt bei BoxPirates - NEW

NEW - BoxPirates Plugin Feed - NEW
Unsere Plugins direkt über den Plugin Browser eure Box installierbar

NSO Spionagesoftware: Achtung, Ihr iPhone wird vom Geheimdienst überwacht!

    • NSO Spionagesoftware: Achtung, Ihr iPhone wird vom Geheimdienst überwacht!

      Apple warnt weltweit Kunden, da ihre iPhones von Polizei und Geheimdiensten ausgespäht werden. Wie viel Verantwortung haben private Firmen an staatlicher Überwachung?

      Ein Mann hält ein iPhone in der Hand. © Onur Binay/unsplash.com


      "Achtung, staatlich finanzierte Hacker könnten es auf Ihr iPhone abgesehen haben." Wer aktuell eine Mail mit diesem Betreff erhält, sollte alarmiert sein. Denn diese Warnung stammt von Apple, das Unternehmen hat sie in den vergangenen Tagen an viele Menschen weltweit verschickt. Die Betreffenden haben sie erhalten, weil sie Opfer von einer Spähsoftware namens Pegasus wurden. Die Nachricht bedeutet, dass ihr iPhone von einem Geheimdienst oder einer Polizeibehörde gehackt und überwacht wurde. Wahrscheinlich jahrelang.


      Die Warnung erreichte beispielsweise Aktivisten, die in Kasachstan gegen die dortige Regierung opponieren, einen Filmemacher in Libanon, einen Staatsanwalt in Polen, Bürgerrechtler in Thailand oder Menschen in Armenien. Manche von ihnen werden längst geahnt haben, dass sie aufgrund ihrer Arbeit von ihrer oder einer fremden Regierung überwacht werden. Für andere aber war die Nachricht ein Schock.


      Heimliche Überwachung aufgeflogen
      Überwachung
      ist heute leider alltäglich. Ob durch Videokameras im öffentlichen
      Raum, durch Browser-Cookies beim Surfen im Netz oder durch die
      Schleppnetzfischerei in digitaler Kommunikation von Geheimdiensten aus
      aller Welt – spätestens seit den Enthüllungen des Whistleblowers Edward
      Snowden scheinen wir Menschen uns daran gewöhnt zu haben, dass jedes Tun
      digitale Spuren hinterlässt, dass es verfolgt und nachvollzogen werden
      kann.
      Die Warnung erreichte beispielsweise Aktivisten, die in Kasachstan gegen die dortige Regierung opponieren, einen Filmemacher in Libanon, einen Staatsanwalt in Polen, Bürgerrechtler in Thailand oder Menschen in Armenien. Manche von ihnen werden längst geahnt haben, dass sie aufgrund ihrer Arbeit von ihrer oder einer fremden Regierung überwacht werden. Für andere aber war die Nachricht ein Schock.


      Heimliche Überwachung aufgeflogen
      Überwachung
      ist heute leider alltäglich. Ob durch Videokameras im öffentlichen
      Raum, durch Browser-Cookies beim Surfen im Netz oder durch die
      Schleppnetzfischerei in digitaler Kommunikation von Geheimdiensten aus
      aller Welt – spätestens seit den Enthüllungen des Whistleblowers Edward
      Snowden scheinen wir Menschen uns daran gewöhnt zu haben, dass jedes Tun
      digitale Spuren hinterlässt, dass es verfolgt und nachvollzogen werden
      kann.
      Aber es gibt einen erheblichen Unterschied zwischen der allgemeinen Bedrohung und der konkreten: Wer erfährt, dass er oder sie persönlich Ziel von Überwachung ist, für den ist das ein Schock. Wie für einen betroffenen IT-Entwickler aus Osteuropa. In einem Chat mit ZEIT ONLINE schreibt er, er habe keine Ahnung, warum er und seine Frau diese Warnung von Apple erhielten. Geschweige denn, wer ihn da angreife.
      Ein Schock war die Nachricht von Apple sicher nicht nur für die Betroffenen. Auch bei den Geheimdiensten und Polizeibehörden, die Pegasus seit Jahren einsetzen, um Menschen zu überwachen, um ihre Daten, ihre Gespräche, ihre Kontakte, ja, ihr gesamtes Leben auszuspähen, wird die Aktion des amerikanischen Unternehmens Entsetzen ausgelöst haben. Bedeutet es doch, dass heimliche und auch ziemlich teure spezifische Überwachungsoperationen staatlicher Behörden aufgeflogen sind.

      Klage gegen NSO eingereicht

      Die Warnungen sind Teil von Apples Strategie gegen das israelische Unternehmen NSO Group und dessen Spionagesoftware Pegasus. NSO hat über längere Zeit eine Lücke in iMessage, dem Messengerdienst von Apple, ausgenutzt, um im Auftrag von Regierungen seine Spionagesoftware von den Betroffenen unbemerkt in deren Mobiltelefone zu schleusen. Zero Click heißt diese Art von Angriff, weil der Besitzer oder die Besitzerin des Gerätes nichts tun muss, um diesen Angriff zu ermöglichen, und nichts tun kann, um ihn zu verhindern.
      Ein Schock war die Nachricht von Apple sicher nicht nur für die Betroffenen. Auch bei den Geheimdiensten und Polizeibehörden, die Pegasus seit Jahren einsetzen, um Menschen zu überwachen, um ihre Daten, ihre Gespräche, ihre Kontakte, ja, ihr gesamtes Leben auszuspähen, wird die Aktion des amerikanischen Unternehmens Entsetzen ausgelöst haben. Bedeutet es doch, dass heimliche und auch ziemlich teure spezifische Überwachungsoperationen staatlicher Behörden aufgeflogen sind.

      Klage gegen NSO eingereicht

      Die Warnungen sind Teil von Apples Strategie gegen das israelische Unternehmen NSO Group und dessen Spionagesoftware Pegasus. NSO hat über längere Zeit eine Lücke in iMessage, dem Messengerdienst von Apple, ausgenutzt, um im Auftrag von Regierungen seine Spionagesoftware von den Betroffenen unbemerkt in deren Mobiltelefone zu schleusen. Zero Click heißt diese Art von Angriff, weil der Besitzer oder die Besitzerin des Gerätes nichts tun muss, um diesen Angriff zu ermöglichen, und nichts tun kann, um ihn zu verhindern.
      Als Folge davon hat Apple in den USA gerade eine Klage gegen NSO eingereicht. Die israelische Firma habe die Dienste von Apple missbraucht, so lautet die Argumentation. Dafür fordert das Unternehmen Schadenersatz, was in den USA sehr teuer werden kann. Eine ähnliche Klage hat im Oktober 2019 bereits Facebook gegen NSO angestrengt. Denn vor dem Hack von iMessage hatte NSO den Facebook-Dienst WhatsApp benutzt, um in Mobiltelefone einzudringen. 1.400 Opfer habe man identifiziert, hieß es damals in der Klageschrift. Auch Facebook argumentiert, damit sei WhatsApp missbraucht worden, und fordert Schadenersatz. Allerdings ging das Unternehmen nicht so weit, die Betreffenden zu warnen, ihre Namen und Accounts hielt es geheim.
      NSO argumentiert in dem Verfahren, man selbst sei nicht verantwortlich für die Angriffe, man sei nur technischer Dienstleister staatlicher Behörden. Diese seien die Verantwortlichen und sie würden legal nach den Gesetzen ihrer jeweiligen Länder handeln. Über die Facebook-Klage ist noch nicht entschieden. Die Verhandlung darum, ob NSO überhaupt verantwortlich gemacht werden kann, steht noch aus.


      Apple ging daher mit der öffentlichen Warnung von Betroffenen nun einen großen Schritt weiter. Das ist nicht nur ein technisches Detail. Es ist ein Statement in der ethischen Debatte darum, wie weit private Unternehmen staatliche Überwachung unterstützen dürfen.

      Markt um Überwachungstechnik kaum reguliert

      Überwachung ist nicht per se illegal, ungerechtfertigt oder falsch. Wenn Ermittler und Ermittlerinnen organisierte Kriminalität oder Terrorismus aufklären wollen, gelingt ihnen das heutzutage am besten, wenn sie Zugriff auf die mobilen Geräte der Täter bekommen. Das zeigt beispielsweise der Fall EncroChat. Den von vielen Kriminellen genutzten verschlüsselten Kommunikationsdienst hatten französische Ermittler gehackt. Allein in Deutschland wurden aufgrund dessen inzwischen mehr als 2.000 Strafverfahren vor allem wegen Drogen- und Waffenhandels eingeleitet und 900 Haftbefehle vollstreckt.


      Die Lage ist aber längst nicht immer so eindeutig. Auch NSO erklärt unermüdlich, seine Spionagesoftware Pegasus sei allein dazu da, Kriminelle und Terroristen zu fangen. Die Recherche des Pegasus-Projektes belegte aber, dass viele Staaten das Werkzeug missbrauchen. Und sie zeigte, dass der Markt der privaten Überwachungstechnikhersteller kaum reguliert und kontrolliert wird. Trotz internationaler Übereinkünfte wie dem Wassenaar-Abkommen, das Exporte von Waffen und auch bestimmter Software regelt, gibt es kaum Beschränkungen für die Hersteller von Werkzeugen wie Pegasus.

      Apple-Geräte seien die sichersten auf dem Markt, der Fall zeige, dass private Firmen, die staatliche finanzierte Spionagewerkzeuge entwickelten, "noch viel gefährlicher geworden seien", schreibt Apple in seiner Mitteilung zur Klage.
      Aber wer ist nun dafür
      verantwortlich? NSO? Oder doch die Geheimdienste und Regierungen, die
      Millionen für solche Werkzeuge bezahlen und den Markt dafür erst groß
      gemacht haben? Bislang ist das ungeklärt.
      Wer wurde von Apple gewarnt – und wer nicht?

      Eine weitere Frage ist ebenfalls ethisch unklar: Wen Apple über die Überwachung informiert hat und wen nicht. In den Mitteilungen dazu schweigt Apple auffälligerweise. Auf entsprechende Fragen der ZEIT gab es bislang keine Antwort.

      Basis der Recherche des Pegasus-Projektes war eine Liste mit 50.000 Handynummern aus aller Welt. Reporter und Reporterinnen des Projektes haben monatelang vor allem eines getan: versucht herauszufinden, wem diese Handynummern gehören – und warum sie überwacht werden. Publik gemacht wurden nur jene Fälle, bei denen ein politisch gewollter Missbrauch von Pegasus offensichtlich war. Überwachte, die in kriminelle Aktivitäten verwickelt waren oder bei denen ein Zweifel daran bestand, wurden nicht informiert, ihre Fälle nicht veröffentlicht. Hat Apple auch eine solche Abwägung vorgenommen? Die bisherigen Veröffentlichungen enthalten dazu kein Wort. Und egal, ob das Unternehmen es tat oder nicht – auch das ist Teil der neuen Verantwortung bei digitaler Überwachung.
      Quelle: Die Zeit.de


      Mia san Mia und Mia san Tripel


    • Das ist jetzt wirklich keine News und den das wirklich überrascht, Willkommen auf unserem Planeten....