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ORF-PLAYER

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    • GIS-Streaming: Wofür der ORF künftig einen Gebührennachweis verlangt
      24-Stunden-Streaming der ORF-Kanäle nur mit Anmeldung – Name und Wohnadresse von Gebührenzahler soll für Streaming-Registrierungscode reichen

      GIS soll künftig auch für einen Teil des ORF-Streamingangebots fällig werden – mit einem Login-Code.

      Wien – Der ORF will künftig auch für einen Teil der Streamingnutzung eine Registrierung mit einem GIS-Code verlangen – aber wofür eigentlich, und was bleibt wie bisher frei zugänglich? ORF-General Alexander Wrabetz erklärte seine GIS-Pläne für den ORF-Player und die Registrierungspflicht Dienstagabend vor Journalisten. Fragen nach der im Herbst anstehenden GIS-Erhöhung wich er aus.

      Bisher darf der ORF für reine internetbasierte Streamingnutzung keine GIS-Gebühr verlangen, das hat der Verwaltungsgerichtshof 2015 entschieden: Rundfunkgebühr sei alleine für Rundfunk fällig, also klassisches Radio und TV über Antenne, Kabel, Satellit, auch für PCs mit TV-Tuner.
      Code von der GIS
      Mit dem ORF-Player will der öffentlich-rechtliche Rundfunk nun eine Registrierungspflicht für einen Teil seines Streamingangebots mit einem von der ORF-Gebührentochter GIS anzufordernden Code.
      Die ORF-Registrierung soll laut Wrabetz Teil eines gemeinsamen Logins für österreichische Medienplattformen sein: "Wir müssen die Menschen daran gewöhnen, dass Qualitätsmedien online einen Wert haben", erklärte er vorige Woche. Mit dem gemeinsamen Login würden etwa auch Abomodelle privater Medienplattformen erleichtert.
      "Nicht wie das Kaufhaus Österreich"
      Dazu gab es laut ORF-Chef am Dienstag Arbeitsgruppentreffen bei der Nachrichtenagentur APA, die einen solchen Login organisieren soll. Die Nutzerdaten für den standardisierten Login aber würden beim jeweiligen Medienhaus bleiben, betonte Wrabetz, ebenso Bezahlmodelle in dem Zusammenhang.
      Das weckte unter den Journalistinnen Assoziationen zum "Kaufhaus Österreich". Der ORF-Chef verneinte den Eindruck: "Nicht so wie das Kaufhaus Österreich" werde man da nicht "Dinge zur Schau stellen, bei denen sich die Leute erst recht nicht auskennen".


      GIS-Login für 24-Stunden-Streaming der ORF-Kanäle

      Was soll laut Wrabetz künftig nur mit GIS-Login zu streamen sein? "Wir starten noch heuer 24-Stunden-Streaming", erklärt der General, nach Möglichkeit (gesetzlicher nämlich) auch mit einer Funktion zur zeitversetzten Nutzung. Dieses Rund-um-die-Uhr-Streaming von TV- und Radiokanälen statt dem bisherigen "Fleckerlteppich" (Wrabetz) soll "hinter die Registrierungsschranke.
      Wrabetz hofft auf ein Ende der Sieben-Tage-Beschränkung für den Abruf von Sendungen – er wünscht sich "unbegrenzte" Abrufmöglichkeit, jedenfalls aber ein Jahr statt der sieben Tage. Die sieben Tage Nachsehen soll es nach seinen Plänen auch künftig ohne Registrierung geben. Wer aber länger zurück abrufen will und insbesondere auch Archivmaterial des ORF, der soll dafür wiederum eine Registrierung mit GIS-Code benötigen.
      Wie kommt wer zum GIS-Registrierungscode?
      GIS-Gebühren werden aber pro Haushalt eingehoben. Hat der ORF Daten darüber, wer in den GIS-Haushalten lebt? Denn die ORF-Streamingangebote mit Login soll naturgemäß nicht nur jene Person im Haushalt nutzen können, die Rundfunkgebühren überweist.
      "Daten über Haushaltsangehörige haben wir nicht", sagt Wrabetz. Aber: "Es geht auch nicht darum, ganz, ganz sicher zu sein, dass sich ja niemand falsch meldet. Es geht darum, ein Bewusstsein zu schaffen, und um Chancengleichheit für alle Medien." Damit meint Wrabetz wohl einen gemeinsamen Login-Vorgang der Medienbranche.
      Wie kommt man also zu einem GIS-Registrierungscode: Mit dem Namen des GIS-Zahlers und seiner genauen Adresse würde die GIS einen solchen Code zusenden, sagt Wrabetz.


      GIS-Antrag im Herbst

      Alle fünf Jahre muss der ORF seinen Gebührenbedarf der Medienbehörde KommAustria vorrechnen, eine – zumindest teilweise – Inflationsanpassung ist da jedenfalls zu erwarten.
      Wrabetz wich Journalistenfragen danach recht konsequent aus – vor der Generalswahl im Sommer meidet er wie schon in früheren Vorwahlzeiten das Thema.
      "Ich habe da keine Pläne", erklärt Wrabetz dazu etwa. Und auf die Frage, ob das zusätzlich geplante Streamingangebot des ORF auf höhere Gebühren hindeutet, sagt er: "Wir wissen, dass wir nicht mehr finanzielle Mittel haben werden, also werden wir das zusätzliche Angebot innerhalb der bestehenden Rahmenbedingungen realisieren. Unter diesem Titel wird es keine Erhöhung geben." Der multimedialen Newsroom, in dem TV, Radio, Online, Social Media künftig zusammenarbeiten, würde Synergien bringen. "Damit können wir uns leisten, was wir mehr leisten wollen."
      Player-Pläne: Podcastplattform, Foren, Info-Videoprogramm

      Erste Module der Streamingplattform ORF-Player sollen in den nächsten Monaten starten, bekräftigte Wrabetz Dienstag vor Journalisten:
      • "Newsroom" – vom ORF-General erklärt als "Video-Begleitprogramm zur Information".
      • "Live" – beschrieben als "interaktiver Programmbegleiter", er soll Publikum und die Programmmacher in Foren zusammenbringen.
      • "Sound", eine "Weiterentwicklung der Radiothek stark in Richtung Podcastplattform".
      Jedenfalls soweit das geltende ORF-Gesetz das erlaubt. Bisher darf der ORF im Wesentlichen keine Sendungen oder Beiträge ausschließlich oder zuerst für das Netz produzieren. Auch die Sieben-Tage-Beschränkung müsse fallen und damit auch Archivzugang für Userinnen und User ermöglicht werden.
      "Kein Alleingang des ORF"
      Wrabetz appelliert an die Regierung, sie möge sich "dem Thema wieder zuwenden", damit sich 2021 eine ORF-Novelle mit digitalen Erleichterungen ausgeht. "Das wird nur funktionieren, wenn klar ist, das ist kein Alleingang des ORF."
      Wie will Wrabetz privaten Medienhäusern entgegenkommen? Gemeinsames Login nennt er da. Empfehlungen und Links zu Inhalten privater Plattformen auf ORF.at und im ORF-Player. Erlöse aus gemeinsamer programmatischer Werbevermarktung würde er überproportional ("asymmetrisch") an private Medienhäuser ausschütten. Und der ORF-General verspricht "eine neue Form der Archivnutzung" für andere Medienhäuser – "nicht gratis und nicht alles", schließlich will er das Archiv ja für den eigenen Player nutzen, auch keine Erstausstrahlungen, aber doch "eine bestimmte Anzahl von Programmstunden aus Archivbeständen, insbesondere auch Material für private Produktionen".
      Die Verlagshäuser kritisieren insbesondere das umfangreiche Textangebot von ORF.at als gebührenfinanzierte Konkurrenz zu ihren Plattformen. Wrabetz findet also für den Player eine Formel für sie: "Der Player ist kein Textangebot, sondern Video und Audio. Je stärker der Player wird, desto geringer wird der Textanteil." Nachsatz: "In Relation". Also: Mehr Video- und Audioangebot bedeute einen geringeren Anteil des Textanteils am ORF-Gesamtangebot. Selbst wenn das Textangebot gleich bleibt.
      Die Bühnen des Landes sucht er mit Präsenz ihrer Produktionen auf den ORF-Seiten – verlinkt zu deren Streamingangeboten auf ihren eigenen Plattformen – an Bord zu holen. Bezahlt wird dort – "wir wollen nicht der Billeteur werden, Bezahlmodelle soll jede Bühne für sich entscheiden".

      Quelle
      LG

      s-g-t