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So kann Sky von einer Rechte-Panne profitieren

    • So kann Sky von einer Rechte-Panne profitieren

      Sky hat in Deutschland die Rechte an der Champions League an Amazon und DAZN verloren. Doch über einen Umweg könnten Kunden die Spiele dennoch sehen. Möglich macht es das „Murphy-Urteil“. Werben darf der Sender dafür aber nicht.


      Diese Nachricht schreckt DAZN und Amazon Prime auf! Die beiden Streamingdienste haben sich die Deutschland-Rechte an der Champions League ab 2021/22 gesichert: Amazon zeigt das Topspiel am Dienstagabend (Erstwahl-Recht), DAZN alle übrigen Spiele am Dienstag und Mittwoch. Sky ging bei der Vergabe durch die Uefa leer aus – vermeintlich! Denn Sky hat einen Trumpf im Ärmel:
      Der Pay-TV-Sender hat die kompletten Champions-League-Rechte für Österreich erworben. Über diesen Umweg könnten auch 18,2 Millionen deutsche TV-Haushalte (47,1 %) mit Satellitenempfang die Livespiele der Champions League über Sky Austria sehen – und so DAZN und Amazon Prime umgehen!
      Möglich macht es das sogenannte „Murphy-Urteil“ des Europäischen Gerichtshofes von 2011: Nationale Rechtsvorschriften, die die Einfuhr, den Verkauf und die private Verwendung ausländischer Decoderkarten zur Übertragung von Fußballspielen im Pay-TV untersagen, verstoßen gegen EU-Recht, insbesondere gegen den freien Dienstleistungsverkehr. Diesen Fakt hatte die Uefa beim Verkauf der Rechte an DAZN, Amazon und Sky in zwei Nachbarstaaten mit gleicher Landessprache aber wohl nicht auf dem Schirm, ist aus der Bundesliga zu hören.
      Heißt: Verboten ist Sky nur, in Deutschland für das Österreich-Abo zu werben. Und das ist aktuell nur unwesentlich teurer als das deutsche: Die Champions League gibt es bei Sky Austria im Paket mit der deutschen Bundesliga in den ersten 24 Monaten für 32,49 Euro im Monat (danach 64,99 Euro). Das sind nur 2,50 Euro mehr, als Sky Deutschland verlangt (29,99 Euro/danach 59,99 Euro). DAZN (zeigt in dieser Saison 110 von 138 Champions-League-Spielen exklusiv als Live-Einzelspiele) verlangt aktuell 11,99 Euro pro Monat, Amazon Prime 7,99 Euro.

      Es muss getrickst werden

      Statt Abos mit drei Rechtepartnern abzuschließen, reicht also auch nur das von Sky Austria für alle Spiele der Bundesliga und Königsklasse. Darüber hinaus ist der traditionelle Empfang über Satellit auf dem Fernseher möglich, den viele technisch weniger begabte Fans bevorzugen, die noch Probleme mit Streaming-Angeboten im Internet haben.
      Aber: Es müssen einige Hürden genommen werden, bevor man die Champions League ab 2021/22 in Deutschland bei Sky Austria empfangen kann. Der Sender weist auf seiner Website darauf hin: „Die hier gezeigten Angebote sind nur mit Wohnsitz in Österreich (oder Südtirol) verfügbar und bestellbar.“
      Es muss also am Rande der Legalität getrickst werden. Etwa indem ein Bekannter in Österreich gebeten wird, ein Sky-Abo abzuschließen. Und der die Decoderkarte (Smartcard) nach Deutschland schickt. Oder durch die Anmeldung eines Wohnsitzes/einer Postadresse in Österreich, an die Sky erst die Smartcard und dann die Rechnung schickt. Beide Varianten bergen ein Risiko.
      In den österreichischen Sky-AGBs heißt es: „Für den Fall, dass der Abonnent eine Smartcard zum Empfang des Sky-Programmes außerhalb des Haushalts, auf den das Abonnement angemeldet ist, privat nutzt, ist Sky berechtigt, vom Abonnenten eine Vertragsstrafe in Höhe von 1000 Euro zu fordern.“ Doch ob Sky technisch in der Lage ist, zu überprüfen, wo die Decoderkarte via Satellit tatsächlich genutzt wird, ist fraglich.
      Schon jetzt können Sky-Kunden in Deutschland die österreichischen Sport-Kanäle des Pay-TV-Senders empfangen. Doch mit einem deutschen Abo kann man nicht alles sehen. Manche Champions-League-Einzelspiele, bei denen in Deutschland DAZN die Rechte hält, werden deutschen Kunden nicht angeboten. Diese Spiele kann man nur mit einer österreichischen Smartcard entschlüsseln. DAZN und Amazon wollten sich auf Anfrage unter Hinweis auf die noch ausstehende Uefa-Bestätigung nicht äußern.
      Quelle: welt.de


      Mia san Mia und Mia san Tripel