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Panasonic TX-55 FXW 784 im Test

    • Panasonic TX-55 FXW 784 im Test

      Karl-Gerhard Haas

      Der Panasonic TX-55 FXW 784 ist von allen Seiten schön anzusehen. Was unter der schicken Schale steckt, klärt unser Test.



      © Josef Bleier / Screenshot & Montage: video
      Panasonic TX-55 FXW 784 im Test
      Pro
      • Strahlendes, natürliches Bild
      • extrem vielseitige, flexible Empfangsteile
      Contra
      • flaues Schwarz
      • Ton nur mittelmäßig
      Fazit
      video-Testurteil: sehr gut; Preis/Leistung: gut
      So geht’s alle Jahre wieder im TV-Geschäft: Mit der Anfang Januar stattfindenden Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas stellen die Anbieter ihre Fernseher-Neuheiten fürs gerade angelaufene Jahr vor. Mit anderen Worten: Die TVs vom letzten Herbst sind fürs Marketing Schnee von gestern.
      Zum alten Eisen gehören sie aber keinesfalls – in den meisten Jahren bleibt es bei der typischen Modellpflege. Es gibt also keinen Grund, TVs des Jahrgangs 2018 mit Nichtachtung bei der Wahl eines neuen Fernsehers zu strafen – zumal wirkliche Revolutionen wie die OLED- oder Samsungs neueste Q-LED-Bildschirmgeneration schlicht nicht zum Schnäppchenpreis zu haben sind.
      Die Ausstattung des Panasonic TX- 55 FXW 784 lässt nach wie vor kaum Wünsche offen. Das Wichtigste an einem Fernseher ist das Bild und damit das Panel, das es erzeugt. Der Kandidat kommt mit UHD-Auflösung, also 3840 mal 2160 Bildpunkten („Pixel“).

      © Josef Bleier / Panasonic / Montage: video
      (links) Geschlossene Gesellschaft: Die am häufigsten verwendeten Kontakte verschwinden unter Deckeln. Aber wehe, man will einen Kopfhörer oder USB-Stick anschließen – dann muss die Blende ab. (rechts) Handlich, wertig, übersichtlich: Die Fernbedienung des TV lässt sich gut halten, für alle wichtigen Funktionen gibt es eigene Tasten.

      Großes Blickfeld

      Sein Flüssigkristallschirm (LCD, Liquid Crystal Display) mit 1,39-Metern Diagonale (55 Zoll) wird von Leuchtdioden (LEDs) hinterleuchtet, um ein sichtbares Bild darzustellen. Im TX-55 FXW 784 kommt – noch eine Abkürzung – ein IPS-LCD zum Einsatz.
      Das steht für „In-Plane Switching“ und beschreibt die Anordnung der Flüssigkristalle im Bildschirm. Der Vorteil von IPS-Mattscheiben ist ihre große Blickwinkelunabhängigkeit. Gegenüber dem anderen gängigen LCD-Typ (VA, Vertical Alignment) ist aber der Schwarzwert schlechter.
      Das Empfangsteil dieses TV bringt wirklich alles mit, was das Herz begehrt, nämlich einen Vierfach-Doppeltuner – eigentlich sogar ein Fünffach-Modell. Der Reihe nach: Ob Schüssel, Kabel oder Dach-/Zimmerantenne: Dieser Fernseher ist auf alle in Europa gebräuchlichen Digital-TV-Varianten vorbereitet, im Technikerjargon also DVB-C, -S und -T 2 HD.
      Zusätzlich kommt er auch noch mit analogen Fernsehsignalen klar – in Westeuropa dürfte dies aber nur noch für altertümliche Überwachungskameras oder sonstige Bastel-Hausverteilsysteme relevant sein. Der fünfte Empfangs- und Sendeweg, den der TX-55 FXW 784 kennt, nennt sich „TV>IP“.
      Diverse Kabel- und Satelliten-TV-Verteilanlagen beziehungsweise Router geben Fernsehprogramme per PC-Netzwerk weiter – sowohl per LAN-Kabel als auch drahtlos per WLAN.
      Sprich: Wenn ins Gästezimmer kein Antennenkabel, aber das WLAN führt, kann man dort problemlos fernsehen. Dieser Panasonic- TV fungiert aber nicht nur als TV-IP- Empfänger („Client“) – er kann auch seinerseits die Signale seiner Tuner per PC-Netz verteilen („Server“).

      © Josef Bleier
      Transparentes Geschäft: Den Bildschirm umgibt ein Plexiglas-Rahmen. Technisch zweckfrei – aber schön anzusehen.

      Maximaler TV-Empfang

      So lässt sich auf Tablets oder Laptops fernsehen, ohne dass diese ein Empfangsteil brauchen. Alle Tuner gibt’s in diesem Fernseher doppelt – per Bild-im-Bild oder Bild-neben-Bild wartet’s sich bequem auf das Ende der Werbepause im Privat-TV.
      Verbindet man eine externe USB-Festplatte mit dem TV, kann der ein beliebiges Programm darauf speichern, während man ein anderes live verfolgt. Grenzenlos ist die Flexibilität nicht: Schließt man die Festplatte an einen anderen TV oder einen Computer an, sind die Mitschnitte nicht lesbar – wie leider bei allen Fernsehern mit dieser Aufnahmemöglichkeit.
      An Anschlüssen mangelt es dem TX-55 FXW 784 nicht – mit vier HDMI- und drei USB-Kontakten ist er gut bestückt. Eine 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse für Kopfhörer gibt es ebenso wie einen Satz Cinchbuchsen für analoges Komponenten- oder Composite-Video – zur Not spielt auch noch der alte VHS-Recorder an diesem TV.

      Die Fernbedienung dieses Panasonic-TV liegt gut in der Hand und hat eine Metalloberfläche, wirkt also stabil und wertig. Die Einstell- und Installationsmenüs sind schlicht, aber verständlich, bei der ersten Einrichtung führt der Fernseher den Anwender durch Bild-, Netzwerk- und Sendereinstellung.
      Der TX-55 FXW 784 hat eine globale Senderliste – wer exotische fremdsprachige TV-Kanäle komplett verbannen will, löscht die Stationen einfach. Dennoch kennt der Fernseher auch mehrere Favoritenlisten.
      Die Handhabung ist eingängig, wer den Programmplatz des gewünschten Senders kennt, hat dank Zifferntasten direkten Zugriff darauf – das ist im Jahr 2019 leider nicht mehr selbstverständlich.

      © Josef Bleier
      Notnagel: Geht den Fernbedienungsbatterien zur Unzeit die Puste aus, lassen sich die wichtigsten Funktionen auch mit Tasten auf der TV- Rückseite steuern.

      Multimedia solide

      Die Multimedia-Talente dieses TV sind solide: Hochauflösende Digitalfotos zeigt er in maximaler Qualität; den Bildausschnitt vergrößern geht leider nicht. Das gilt auch für alte TV-Mitschnitte im Letterbox-Format – die haben schwarze Balken an allen Seiten.
      Die gängigen Audioformate MP3 und FLAC spielt der TV problemlos, Bilder der CD-Hülle zeigt er aber nur von MP3s. Panasonic nennt die Audiosektion der FXW-784-Reihe „Cinema Surround Sound Pro“ und verspricht „satte Bässe, kristallklare Dialoge, präzises Klangbild“.
      Die Realität ist bescheidener: Sonderlich hohe Pegel sind dem TV nicht zu entlocken; selbst in der klanglich günstigsten „Musik“-Einstellung tönen die Bässe nur dürr und die Höhen bedeckt. Klar gibt es Fernseher, die noch deutlich schlechtere Lautsprecher mitbringen:
      Aber dem eigenen Anspruch wird der TV nicht gerecht. Ganz anders präsentieren sich die visuellen Talente dieses TV: Die mittäglichen, überwiegend live in gut ausgeleuchteten Studios produzierten Magazinsendungen zeigt der TX-55 FXW 784 brillant, detailtreu und schlicht schön – aber ohne jede Übertreibung.
      Full-HD-Blu-rays zeigt er knackescharf, dank seines UHD-Panels geht auch von UHD-Blu-rays und entsprechenden TV-Produktionen nichts verloren. Nur dunkle Bildpartien reproduziert er nicht so satt wie die besten LCD- und erst recht OLED-TVs: Die Breitwandbalken von Spielfilmen erscheinen gräulich auf der Mattscheibe, manche Nachtszene unfreiwillig nebulös.

      © video Magazin / Weka Media Publishing GmbH
      video Magazin Testurteil: sehr gut

      Fazit

      Das, wofür Fernseher ursprünglich erdacht wurden – eben Fernsehen – beherrscht der TX-55 FXW 784 hervorragend. Sein Bild ist strahlend und natürlich, das Tunerkonzept offeriert maximale Flexibilität. Einfach zu bedienen ist er außerdem. HDR-Junkies werden mit ihm aber nicht glücklich; seine Schwarzdarstellung und der Klang könnten besser sein.

      Quelle: pc-magazin