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Im Kündigen ist Sky sehr gut

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    • Im Kündigen ist Sky sehr gut


      Sky-Zentrale in London
      Quelle: AFP/Getty Images

      Die Bestellung eines Sky-Abos fühlt sich an, wie in den 80er-Jahren. Sie dauert Tage, ist kompliziert und die Freischaltung kommt per Post. Der Kunde kann viel falsch machen. Nur kündigen, das geht per E-Mail.

      Das ist natürlich alles meine Schuld, ich bin ein miserabler Kunde. Aber der Reihe nach. Durch meine andauernde Abstinenz in den sozialen Netzwerken tun sich ungeahnte Zeitfenster auf, die sich selbst mit fortdauernder Ernst-Jünger-Lektüre nicht allein füllen lassen. Außerdem wollte ich mir die Neuverfilmung von „Das Boot“ ansehen, trotz der Warnung des Kollegen Jan Küveler.
      Also musste Sky her, denn da laufen ein paar Serien exklusiv. Natürlich hätte ich wissen müssen, dass aus der Kombination von T-Entertain (wo ich seit ein paar Jahren Kunde bin) und dem Premiere-Nachfolger (wo ich vor ein paar Jahren ausgestiegen bin), nichts Vernünftiges werden kann.
      Der neue Telekom-Receiver ist ein Witzgerät, lahm wie das Internet zu Boris-Becker-Zeiten, die Steuerung hakelig wie ein frühes Solid-Snake-Spiel, die Menüs so übersichtlich wie ein Maislabyrinth in einem Stephen-King-Roman.

      Trotzdem gelang es mir, mich bei einem Sky-Dienst anzumelden. Also theoretisch, denn freigeschaltet war ich noch lange nicht, das brauchte ein paar Tage, im Laufe derer ich faszinierend unlogisch zugestellte Informationen über mein Konto erhielt. Alle begannen übrigens in bellenden Versalien: SEHR GEEHRTER HERR HUTH, das war schon mal nicht nett.
      Aber: Dann war ich freigeschaltet und dachte, ich könnte nun – wie damals, als es das Netflix-Portal noch über T-Home gab – in einem Portal aus den gebuchten Serien wählen. Nichts da. Freigeschaltet waren eine ganze Menge Kanäle im hinteren 600er-Bereich der T-Entertain-Liste.
      Weil sie Namen wie „Alpenglühen-TV“, „Crime Channel“, „Fette Reifen live“ oder so ähnlich trugen, habe ich sie mir nicht weiter angesehen. Ich wolle ja Serien sehen, also zu „Sky Atlantic“. Da liefen sie – eine Folge nach der anderen, rund um die Uhr. Wollte man eine spezielle Serie sehen, musste man warten, bis sie auf dem Programm stand.

      Die App funktioniert mit der Kundennummer nicht

      Schon stark: Telekom und Sky hatten gemeinsam das lineare Fernsehen neu erfunden. Obwohl die Achtziger ja gerade eine Renaissance erleben, fand ich das tierisch ungeil. Was also tun? Ich las von einer App „Sky Go“. Die soll, beispielsweise auf meinem Apple TV, ein Portal öffnen, in dem man on demand sehen kann.
      Das aber funktionierte mit meiner Telekom/Sky-Kooperations-Kundennummer nicht. Man musste es erst freischalten. Das kostete gut 19 Euro Erstgebühr, dann weitere 5 Euro im Monat. Immerhin, so wurde geworben „statt 10 Euro“. Wie auch immer: Gebucht, geloggt – gescheitert.

      Für die App muss man ein Extra-Abo haben. Von dem ich dachte, ich hätte es gerade erworben. Ich telefonierte mit dem Sky-Service. Nein, nein, da hätte ich was falsch verstanden. Die App funktioniert nur für Kunden, die einen Receiver haben.

      Irgendwann habe ich der netten Dame gar nicht mehr zugehört und gesagt, ich würde jetzt lieber alles kündigen. Kein Problem, sagte sie. Eine Mail genüge. Im Kündigen sind sie bei Sky sehr gut. Heute kam die Bestätigung: Mein Vertrag ist beendet – in einem Jahr.

      Nicht, dass es mich sehr interessiert hätte: Aber den zu zahlenden Betrag kann ich als Preis für die Erkenntnis abbuchen, warum Netflix so unendlich viel besser und erfolgreicher ist als Sky.
      Quelle: Von Peter Huth welt.de


      Mia san Mia und Mia san Tripel