Wenn in Deutschland in den vergangenen Jahren über Steuersparmodelle von Unternehmen diskutiert wurde, ging es meist um die großen Namen wie Amazon, Google, Apple oder Facebook
Im Mai diesen Jahres kündigte der in London ansässige Netzwerkbetreiber Liberty Global an, einen erheblichen Teil seines Europageschäfts für 19 Milliarden Euro an Vodafone zu verkaufen. Im
Kern geht es dabei um den Verkauf von Unitymedia, den zweitgrößten
Kabelbetreiber in Deutschland. Die Deutsche Telekom und Telefónica
protestieren gegen den Verkauf, da sie die entstehende Marktmacht
Vodafones fürchten.
Nutznießer des Verkaufs wäre auf jeden Fall
Liberty Global, die damit rechnen, Unitymedia mit einem Plus von rund
7,2 Milliarden Euro zu verkaufen, und dies steuerfrei, wie der Spiegel
berichtet.
In den letzten acht Jahren hat der Konzern 3,8
Milliarden Euro bei Unitymedia abgeschöpft ("upstreamed"). Abzüglich
eines Kaufpreises von 2,1 Milliarden Euro macht das 11 Milliarden Euro
an "Wertschöpfung" wie Liberty es selbst in seiner Präsentation nannte.
Dafür zahlte der Konzern aber nur gut 50 Millionen Euro an
Unternehmensteuern.
Fernsehkabel sind eine Infrastruktur, die
ursprünglich vom Staat finanziert wurde. In den Siebzigerjahren begann
die Bundespost mit dem Aufbau. Auf Druck der EU-Kommission
liberalisierte Deutschland den Kabelmarkt und die Telekom verkaufte ihre
Netzwerke.
Und so wurden die Kabelnetze zu einem lukrativen
Geschäft. Unitymedia konnte unter dem Eigentümer Liberty seine
operativen Gewinne verdreifachen - von 435 Millionen Euro im Jahr 2010
auf 1,3 Milliarden Euro im Jahr 2017.
Um keine Steuern zahlen zu
müssen, kaufte Liberty Global Unitymedia mit viel geliehenem Geld. Statt
diese Schulden selbst zurückzuzahlen, sorgte Liberty dafür, dass
Unitymedia sie in die eigene Bilanz nehmen musste. Und dies führte zu
hohen Zinsbelastungen.
Zusätzlich begann Unitymedia damit, Zinsen
für Darlehen der Mutterfirma zu zahlen. Und während Unitymedia mit der
Tilgung seiner Kredite begann, erhöhte Liberty die Verschuldung weiter.
Ein großer Teil des eingenommenen Geldes ging an Liberty als Besitzer.
Aber
neben den Kreditkosten musste Unitymedia zusätzliches Geld an Liberty
zahlen, so zum Beispiel Management- und Lizenzgebühren für bestimmte
Technologien.
Infolge der hohen Schulden, Zinsen und
Gebührenzahlungen machte Unitymedia in sechs von acht Jahren im Besitz
von Liberty einen Vorsteuerverlust. Durch die vielen Verluste musste der
Konzern also auch wenig Steuern in Deutschland zahlen.
Quelle: DF
Im Mai diesen Jahres kündigte der in London ansässige Netzwerkbetreiber Liberty Global an, einen erheblichen Teil seines Europageschäfts für 19 Milliarden Euro an Vodafone zu verkaufen. Im
Kern geht es dabei um den Verkauf von Unitymedia, den zweitgrößten
Kabelbetreiber in Deutschland. Die Deutsche Telekom und Telefónica
protestieren gegen den Verkauf, da sie die entstehende Marktmacht
Vodafones fürchten.
Nutznießer des Verkaufs wäre auf jeden Fall
Liberty Global, die damit rechnen, Unitymedia mit einem Plus von rund
7,2 Milliarden Euro zu verkaufen, und dies steuerfrei, wie der Spiegel
berichtet.
In den letzten acht Jahren hat der Konzern 3,8
Milliarden Euro bei Unitymedia abgeschöpft ("upstreamed"). Abzüglich
eines Kaufpreises von 2,1 Milliarden Euro macht das 11 Milliarden Euro
an "Wertschöpfung" wie Liberty es selbst in seiner Präsentation nannte.
Dafür zahlte der Konzern aber nur gut 50 Millionen Euro an
Unternehmensteuern.
Fernsehkabel sind eine Infrastruktur, die
ursprünglich vom Staat finanziert wurde. In den Siebzigerjahren begann
die Bundespost mit dem Aufbau. Auf Druck der EU-Kommission
liberalisierte Deutschland den Kabelmarkt und die Telekom verkaufte ihre
Netzwerke.
Und so wurden die Kabelnetze zu einem lukrativen
Geschäft. Unitymedia konnte unter dem Eigentümer Liberty seine
operativen Gewinne verdreifachen - von 435 Millionen Euro im Jahr 2010
auf 1,3 Milliarden Euro im Jahr 2017.
Um keine Steuern zahlen zu
müssen, kaufte Liberty Global Unitymedia mit viel geliehenem Geld. Statt
diese Schulden selbst zurückzuzahlen, sorgte Liberty dafür, dass
Unitymedia sie in die eigene Bilanz nehmen musste. Und dies führte zu
hohen Zinsbelastungen.
Zusätzlich begann Unitymedia damit, Zinsen
für Darlehen der Mutterfirma zu zahlen. Und während Unitymedia mit der
Tilgung seiner Kredite begann, erhöhte Liberty die Verschuldung weiter.
Ein großer Teil des eingenommenen Geldes ging an Liberty als Besitzer.
Aber
neben den Kreditkosten musste Unitymedia zusätzliches Geld an Liberty
zahlen, so zum Beispiel Management- und Lizenzgebühren für bestimmte
Technologien.
Infolge der hohen Schulden, Zinsen und
Gebührenzahlungen machte Unitymedia in sechs von acht Jahren im Besitz
von Liberty einen Vorsteuerverlust. Durch die vielen Verluste musste der
Konzern also auch wenig Steuern in Deutschland zahlen.
Quelle: DF
Mia san Mia und Mia san Tripel