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Öffentlich-Rechtliche: Werden freie Mitarbeiter ausgebeutet?

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    • Öffentlich-Rechtliche: Werden freie Mitarbeiter ausgebeutet?

      Hektor Haarkötter rechnet mit dem öffentlichen Rundfunk ab. Der Umgang mit freien Mitarbeitern gleiche einer Ausbeute, sagt er und nennt den WDR einen "ganovenhaften Arbeitgeber

      Hektor Haarkötter ist Professor für Kommunikationswissenschaft an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Früher arbeitete er als freier Mitarbeiter für den WDR. Diesen nimmt er für seine Rolle als Arbeitgeber jetzt kräftig in die Mangel. Für die Fachpublikation Medienkorrespondenz hat er seine Erfahrungen aufgeschrieben, berichtet "Meedia".

      Sein
      Urteil: vernichtend. Demnach spiele für eine Karriere im öffentlichen
      Rundfunk journalistische Kompetenz keine Rolle. Besonders freie
      Mitarbeiter würden systematisch ausgebeutet, schildert Haarkötter. In
      seinem Beitrag für die Medienkorrespondenz schreibt er von einem
      Beschäftigungssystem, das die Medienbranche über Jahre etabliert habe.



      Dieses setze auf die freie Mitarbeit williger Journalisten. Diese
      seien jedoch ganz und gar nicht "frei". Der Medienprofessor schildert,
      dass freie Mitarbeiter in ihrer Position nicht die gleichen Schutzrechte
      wie ihre fest angestellten Kollegen besitzen und in "deutlich höherer
      Abhängigkeit vom Auftraggeber bzw. Arbeitgeber" stehen. So müssen sich
      freie Mitarbeiter meist selbst versichern, haben keinen Anspruch auf
      Urlaubstage, keine geregelten Arbeitszeiten und kosten bei Krankheit dem
      Arbeitgeber nichts. Die Beschäftigung von freien Mitarbeitern statt
      Festangestellten scheint für den Arbeitgeber also durchaus verlockend.



      In vielen Programmbereichen des WDR würden über 90 Prozent des
      Programms von freien Mitarbeitern erstellt, so der Medienprofessor. Erst
      wenn Prestige oder Vergnügen locken, werden laut Haarkötter
      festangestellte Redakteure journalistisch tätig. Er nennt als Beispiel
      Auslandsreisen, Korrespondententätigkeiten oder Aufsager für die
      "Tagesschau".



      Hektor Haarkötter fordert in seiner Ausführung, dass "das System
      flächendeckender scheinselbstständiger freier Mitarbeiterschaft der
      eigenen programmprägenden Journalisten" beendet und freie Mitarbeiter in
      feste Anstellungsverhältnisse überführt werden müssten.



      Zusammenfassend nennt der Professor den WDR einen "ganovenhaften
      Arbeitgeber, der seine wichtigsten Mitarbeiter in einem perfiden
      Zwangssystem beschäftigt, das grundlegende Arbeitnehmerrechte verwehrt".
      Quelle: DF


      Mia san Mia und Mia san Tripel