Am heutigen Mittwoch startet Amazon die neue Serie der "Gilmore Girls"-Schöpferin Amy Sherman-Palladino. "The Marvelous Mrs. Maisel" spielt im New York der 50er Jahre. Die "heile Welt" von damals ist patriarchisch geprägt und auch Miriam "Midge" Maisel (Rachel Brosnahan) akzeptiert ihre Lebensaufgabe, ihrem Mann Joel (Michael Zegen) das Leben so leicht wie möglich zu machen und ihn zu unterstützen.

Immer perfekt gekleidet und geschminkt kümmert sich die Hausfrau um die zwei Kinder und den Haushalt im luxuriösen Apartment an der Upper West Side. Und abends unterstützt sie ihren Mann auch noch bei seinen Auftritten im Gaslight Café, wo er seinen Traum vom Stand-up-Comedian nachgeht. Doch all die Hingabe ist vergebens. Joe verlässt die Familie.

Nun beginnt für Midge ein neues Leben. Sie stellt sich auf die Bühne eines Nachtclubs und freundet sich dabei mit der der mürrischen Barkeeperin Susie (Alex Borstein) an, die sie groß rausbringen will. Für Midge beginnt ein schwieriger Weg. So entblößt sie mitten in einer Nummer ihre Brüste und fragt: "Wer würde für die hier nicht gern abends nach Hause kommen?". Dafür wird sie verhaftet und immer wieder kommt sie mit ihren Auftritten mit dem Gesetz in Konflikt.

Sherman-Palladino zeichnet in der Serie das Bild einer sexistischen Branche in einer sexistischen Gesellschaft und porträtiert das Jahrzehnt und seine Generation als Keimzelle eines gesellschaftlichen Aufbruchs. Die Aufregung um Mrs. Maisels entblößte Brüste auf einer Stand-up-Bühne wirkt heute ziemlich aus der Zeit gefallen, beschäftigt sich aber mit einem Thema, das nichts an Aktualität eingebüßt hat. Seit den 50er ist zwar viel passiert. Aber gab es in Anbetracht von aktuellen Beispielen, wie dem Weinsteins-Skandal, seitdem einen wirklichen Kulturwandel?