Mitte 2019 wird DVB-T, das erst 2002 eingeführte digitale terrestrische
Fernsehen, Geschichte sein. Zu diesem Zeitpunkt soll der gerne als
„Überallfernsehen“ titulierte Übertragungsweg abgeschaltet werden und
von der Nachfolge-Technologie DVB-T2 abgelöst worden sein. Dieser
Zeitplan wurde bei einer Panel-Diskussion im Rahmen der MEDIENTAGE
MÜNCHEN skizziert. 2017 werde sich der Umstieg erstmals bemerkbar
machen, wenn DVB-T2-fähige Empfangsgeräte einigermaßen preisgünstig
seien und in nennenswerter Stückzahl verkauft werden, betonte Helwin
Lesch, Leiter der Hauptabteilung Planung und Technik beim Bayerischen
Rundfunk. Bis 2019 soll der Umstieg dann vollzogen sein.
Dr. Isabell Tilly, Leiterin des Bereichs Frequenzpolitik und
Medienregulierung bei Vodafone, sprach sich dafür aus, den Zeitplan
möglichst auf das Jahr 2018 zu verkürzen. Andernfalls seien die
Breitbandziele der Bundesregierung nicht haltbar. Diese sehen vor, bis
2018 flächendeckend eine Breitbandverbindung mit einer
Datenübertragungsrate von mindestens 50 Mbit/s zur Verfügung zu stellen.
Dafür aber werden die Frequenzen im Bereich von 700 MHz benötigt, die
derzeit vom digitalen Antennenfernsehen DVB-T belegt sind. Erst am
gestrigen Mittwoch hatte die Bundesnetzagentur bekannt gegeben, im
zweiten Quartal 2015 mit der Versteigerung dieser Frequenzen zu
beginnen. Vor diesem Hintergrund appellierte die Vodafone-Vertreterin an
die Bundesregierung, sich genauer festzulegen, zu welchem Zeitpunkt
welche Frequenzen frei werden. „Aus Sicht des Bieters muss feststehen,
wann er die Frequenzen nutzen kann“, sagte Tilly. Entscheidend sei zu
wissen, wann sie bundesweit zur Verfügung stehen. Unterstützt wurde
diese Forderung von Axel Prahl, Bereichsleiter Programmverbreitung der
Mediengruppe RTL. „2016 geht’s los“, sagte Prahl. „Die große Frage
lautet: Wann hört es auf?“
Derzeit nutzen in Deutschland noch etwa 1,8 Millionen Haushalte
DVB-T, vor allem in Berlin ist dieser Empfangsweg noch stark
nachgefragt. Wenn die Zuschauer in den kommenden Jahren auf DVB-T2
wechseln, ist dafür die Anschaffung eines neuen Geräts nötig. Man mute
hier den Verbrauchern zwar einiges zu, räumte Lesch ein. Allerdings sei
auch die Erwartungshaltung an die Empfangsqualität gestiegen. Der
Zuschauer wolle heute hochauflösendes Fernsehen gucken, dies sei aber
mit dem herkömmlichen DVB-T nicht möglich. „Die alte Terrestrik ist
überholt, deshalb werden wir sie abschalten“, betonte Andre Prahl. „Die
Zukunftsfähigkeit von DVB-T war nie sehr hoch“, bestätigte Thomas Fuchs,
Direktor der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein. Der Ausstieg von
RTL sei der Schlusspunkt gewesen. Die Mediengruppe hatte Anfang 2013
bekannt gegeben, die Verbreitung via DVB-T einzustellen. Im Juni wurde
dieser Beschluss allerdings revidiert, nachdem feststand, dass die
Einführung von DVBT-2 für 2016 verbindlich angestrebt wird.
Für die Sender ist der neue DVBT-2-Standard in der Verbreitung
deutlich günstiger. Zudem eröffnet ihnen das neue System die
Möglichkeit, vom Zuschauer für hochauflösendes Fernsehen zusätzliche
Gebühren zu verlangen. Dieses Erlösmodell werden man auch nutzen,
unterstrich Prahl: „Wir werden HDTV nicht unverschlüsselt anbieten und
damit Kabel Deutschland Konkurrenz machen.“ Vermutlich würden aber nicht
alle Programme kostenpflichtig, sagte Wolfgang Breuer, Geschäftsführer
des Sendernetzbetreibers Media Broadcast. „Wenn ein Privater ein
Free-to-Air-Programm anbieten möchte, kann er es tun“, äußerte sich der
Chef des Plattformbetreibers.
quelle: satellifax.de
Fernsehen, Geschichte sein. Zu diesem Zeitpunkt soll der gerne als
„Überallfernsehen“ titulierte Übertragungsweg abgeschaltet werden und
von der Nachfolge-Technologie DVB-T2 abgelöst worden sein. Dieser
Zeitplan wurde bei einer Panel-Diskussion im Rahmen der MEDIENTAGE
MÜNCHEN skizziert. 2017 werde sich der Umstieg erstmals bemerkbar
machen, wenn DVB-T2-fähige Empfangsgeräte einigermaßen preisgünstig
seien und in nennenswerter Stückzahl verkauft werden, betonte Helwin
Lesch, Leiter der Hauptabteilung Planung und Technik beim Bayerischen
Rundfunk. Bis 2019 soll der Umstieg dann vollzogen sein.
Dr. Isabell Tilly, Leiterin des Bereichs Frequenzpolitik und
Medienregulierung bei Vodafone, sprach sich dafür aus, den Zeitplan
möglichst auf das Jahr 2018 zu verkürzen. Andernfalls seien die
Breitbandziele der Bundesregierung nicht haltbar. Diese sehen vor, bis
2018 flächendeckend eine Breitbandverbindung mit einer
Datenübertragungsrate von mindestens 50 Mbit/s zur Verfügung zu stellen.
Dafür aber werden die Frequenzen im Bereich von 700 MHz benötigt, die
derzeit vom digitalen Antennenfernsehen DVB-T belegt sind. Erst am
gestrigen Mittwoch hatte die Bundesnetzagentur bekannt gegeben, im
zweiten Quartal 2015 mit der Versteigerung dieser Frequenzen zu
beginnen. Vor diesem Hintergrund appellierte die Vodafone-Vertreterin an
die Bundesregierung, sich genauer festzulegen, zu welchem Zeitpunkt
welche Frequenzen frei werden. „Aus Sicht des Bieters muss feststehen,
wann er die Frequenzen nutzen kann“, sagte Tilly. Entscheidend sei zu
wissen, wann sie bundesweit zur Verfügung stehen. Unterstützt wurde
diese Forderung von Axel Prahl, Bereichsleiter Programmverbreitung der
Mediengruppe RTL. „2016 geht’s los“, sagte Prahl. „Die große Frage
lautet: Wann hört es auf?“
Derzeit nutzen in Deutschland noch etwa 1,8 Millionen Haushalte
DVB-T, vor allem in Berlin ist dieser Empfangsweg noch stark
nachgefragt. Wenn die Zuschauer in den kommenden Jahren auf DVB-T2
wechseln, ist dafür die Anschaffung eines neuen Geräts nötig. Man mute
hier den Verbrauchern zwar einiges zu, räumte Lesch ein. Allerdings sei
auch die Erwartungshaltung an die Empfangsqualität gestiegen. Der
Zuschauer wolle heute hochauflösendes Fernsehen gucken, dies sei aber
mit dem herkömmlichen DVB-T nicht möglich. „Die alte Terrestrik ist
überholt, deshalb werden wir sie abschalten“, betonte Andre Prahl. „Die
Zukunftsfähigkeit von DVB-T war nie sehr hoch“, bestätigte Thomas Fuchs,
Direktor der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein. Der Ausstieg von
RTL sei der Schlusspunkt gewesen. Die Mediengruppe hatte Anfang 2013
bekannt gegeben, die Verbreitung via DVB-T einzustellen. Im Juni wurde
dieser Beschluss allerdings revidiert, nachdem feststand, dass die
Einführung von DVBT-2 für 2016 verbindlich angestrebt wird.
Für die Sender ist der neue DVBT-2-Standard in der Verbreitung
deutlich günstiger. Zudem eröffnet ihnen das neue System die
Möglichkeit, vom Zuschauer für hochauflösendes Fernsehen zusätzliche
Gebühren zu verlangen. Dieses Erlösmodell werden man auch nutzen,
unterstrich Prahl: „Wir werden HDTV nicht unverschlüsselt anbieten und
damit Kabel Deutschland Konkurrenz machen.“ Vermutlich würden aber nicht
alle Programme kostenpflichtig, sagte Wolfgang Breuer, Geschäftsführer
des Sendernetzbetreibers Media Broadcast. „Wenn ein Privater ein
Free-to-Air-Programm anbieten möchte, kann er es tun“, äußerte sich der
Chef des Plattformbetreibers.
quelle: satellifax.de