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[Interview] Star-Regisseur Wenders: 3D bei Dokufilmen bald Standard

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    • [Interview] Star-Regisseur Wenders: 3D bei Dokufilmen bald Standard

      quelle: sat+Kabel

      Meisterregisseur Wim Wenders (65, "Der Himmel über Berlin") hält die dreidimensionale Technik für die Zukunft des Dokumentarfilms. In einem Gespräch erklärt der 65-Jährige, welche Erfahrungen er mit der dreidimensionalen Technik gemacht hat und wie er ihre Zukunft beurteilt.

      Hat 3D gebracht, was Sie sich erwartet haben?

      Wenders: "Ja, voll und ganz. Die Technik hat das gehalten, was ich Pina versprochen habe und was ich mir davon gewünscht habe. Pina war unzufrieden mit den Aufzeichnungen, die es von ihren Stücken gab. Und mein Problem war, dass ich ihr nie sagen konnte, ich könne es grundsätzlich besser. Bis ich dann auf 3D gekommen bin. Das ist eine grundsätzlich andere Qualität des Zugangs, 3D steht dem Tanz ganz nahe, hat Zugang zu dem ureigenen Element der Tänzer, dem Raum. Das ist wie füreinander gemacht."

      Was ist denn der Vorteil?

      Wenders: "Man kann den Zuschauer ganz anders mitnehmen in das Leben oder die Arbeitswelt von anderen Menschen, nicht nur auf anderen Planeten, sondern eben auch auf unserem! Beispiel Tanztheater: Die Bühne, das war bisher den Tänzern vorbehalten, ihr Königreich, das sie sich mit jeder Bewegung neu erobert haben. Uns Zuschauern was das verschlossen, weil es den Raum selbst im Kino nie gab. Mit tausend Tricks hat das Kino uns zwar immer vorgegaukelt, dass es den Raum beherrscht, mit Kamerabewegungen, Objektivwechseln, Tiefenschärfe usw. Aber am Schluss ist er immer auf der flachen Leinwand angekommen. Wir haben uns daran gewöhnt und das akzeptiert. Aber erst mit der 3D-Technik ist der Raum tatsächlich vor unseren Augen, zum Greifen."

      Was war das größte Problem?

      Wenders: "Man musste zum Beispiel bestimmte Kamerabewegungen vermeiden, die zu stroboskopischen Effekten führen. Auch beim normalen Filmen gibt es solche Effekte, dass die Bilder ein bisschen ruckeln, aber das ist minimal, daran haben wir uns zumeist gewöhnt. Beim Filmen in 3D jedoch und mit 24 Bildern pro Sekunde werden diese allerkleinsten Unzulänglichkeiten zur Potenz erhoben. Die sind nicht nur doppelt so schlimm, sondern gleich viermal so schlimm."

      Wie ist das bei "Avatar"?

      Wenders: "'Avatar' habe ich mir mehrere Male angeschaut. Von der Technik her ist das nach wie vor die Messlatte. Aber auch da bewegen sich die Menschen sehr viel weniger elegant als die computergenerierten Avatare. Vor allem im Hintergrund ruckeln und zuckeln und zappeln sie ganz schön. (Regisseur James) Cameron hatte dafür eigentlich die Antwort. Er wollte nämlich genau wie wir lieber mit 50 Bildern pro Sekunde drehen. Aber das geht nicht, weil nach der Norm die digitalen Beamer in allen Kinos der Welt nur 24 Bilder vorführen dürfen."

      Wird 3D einmal so normal sein wie es die digitale Technik inzwischen ist?

      Wenders: "Es wird immer etwas komplizierter und teurer sein, mit zwei Kameras zu drehen als mit einer. Aber die Entwicklung geht sehr schnell voran. Allein schon während unserer Drehzeit, die über neun Monate ging: Wir haben mit einer hochkomplizierten Konstruktion angefangen, einem massiven Kran für die beiden Kameras, und nach einem Jahr konnten wir schon fast alles mit einer Steadycam drehen. Und die Entwicklung geht zügig weiter. Ich glaube, dass 3D in gar nicht mehr so weiter Ferne vor allem im Dokumentarfilm die neue Norm sein wird."

      Könnten Sie sich nach den Erfahrungen vorstellen, noch mal in 3D zu drehen?

      Wenders: "Im Moment wüsste ich gar nicht, wie ich davon wieder runterkommen soll. Ich habe schon zwei weitere Kurzfilme in 3D gemacht, einen vor "Pina", einen danach. Aber bisher habe ich nur dokumentarisch gearbeitet. Wie man damit eine Geschichte erzählt, das wäre die nächste spannende Sache."

      Was fasziniert Sie daran?

      Wenders: "Ich finde das schon sehr aufregend, dass man sich noch so viel wünschen kann von dieser Technik und dass man noch so viel ausprobieren kann, was einfach noch niemand gemacht hat. Natürlich war "Atavar" technisch eine tolle Vorgabe für das Geschichten-Erzählen im dreidimensionalen Raum. Gleichzeitig war das Drehbuch aber letzten Ende sehr konventionell. Der Film hat zwar unglaublich utopische und schöne Elemente, aber am Ende treibt er doch wieder in Star Wars Gewässern."
      mfg a.nili

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